Von der Theorie zur Praxis – Als junger Jurist den Berufseinstieg meistern
Das Jurastudium dauert, wenn man es in der Regelstudienzeit absolviert, etwa 7 Jahre. Das ist eine lange Zeit, die man in Hörsälen und beim Lernen verbringt. Nach dem ersten Staatsexamen folgt zwar ein 2-jähriges Referendariat, dennoch fällt vielen Studierenden der Umstieg von Uni auf Arbeit nicht leicht. Dabei sind die Einstiegsmöglichkeiten vielfältig und spannend, bringen aber auch Herausforderungen mit sich, auf die man im Studium kaum vorbereitet wird.
Typischer Einstieg – Vom Referendariat in die Arbeitswelt
Viele Studierende der Rechtswissenschaften entscheiden sich dazu, dort zu arbeiten, wo sie bereits das Referendariat absolviert haben. Das erleichtert den Einstieg insofern, dass sie die Menschen vor Ort bereits kennen und erstes Wissen über die Aufgabenbereiche und Abläufe haben. Zahlreiche Kanzleien sind auf unterschiedliche rechtliche Bereiche spezialisiert, wie zum Beispiel die Kanzlei Dory aus Göppingen. Diese verschiedenen Spezialisierungs-Nischen unter einem Dach ermöglichen den Absolventen einen Einblick in verschiedene Bereiche wie Arbeitsrecht, Baurecht, Familienrecht und vieles mehr.
Viele Studierende entscheiden sich nach dem zweiten Staatsexamen und Abschluss des Grundstudiums dazu, zu promovieren und die Uni noch nicht zu verlassen. Dieser Schritt im Studium setzt auf wissenschaftliche Vertiefung und kann ein wertvoller Baustein für die späteren Karrieremöglichkeiten sein. In der Regel braucht man für die Promotion noch mal etwa 3 bis 5 Jahre, was einige Absolventen abschreckt und sie lieber direkt ins Berufsleben einsteigen wollen.
Der erste Job – Worauf es wirklich ankommt
Wer sich bei einer Kanzlei oder einer anderen Arbeitsstelle bewirbt, bei der er noch nicht im Referendariat war, durchläuft den typischen Bewerbungs- und Einstellungsprozess. Vor allem beim Bewerbungsanschreiben achten viele auf gute Noten, diese sind aber lange nicht mehr alles. Viele Arbeitgeber legen einen hohen Wert auf Soft Skills, Teamfähigkeit und Interesse am konkreten Rechtsgebiet. Zusätzlich hinterlassen Praktika, Nebenjobs oder Werkstudententätigkeiten, die neben dem Studium gemacht wurden, einen positiven und engagierten Eindruck, der dabei helfen kann, sich von anderen Bewerbern abzuheben.
Die richtige Stelle finden
Der juristische Arbeitsmarkt ist sehr breit gefächert, was die Auswahl nach dem Studium nicht gerade erleichtert. Berufsfelder, die nach dem Jurastudium infrage kommen, sind:
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Rechtsanwalt
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Staatsanwalt
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Richter
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Notar
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Verwaltungsjurist
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Wissenschaftlicher Mitarbeiter
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Dozent
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Jurist bei NGOs oder Stiftungen
Neben diesen Feldern gibt es noch juristische Tätigkeiten in der freien Wirtschaft, zum Beispiel als HR Legal Mitarbeiter oder Datenschutzbeauftragter. Alternative Karrierewege könnten in den Bereichen Unternehmensberatung oder Journalismus liegen.
Jede Option hat ihre eigenen Anforderungen und Besonderheiten. Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, sollte man sich unbedingt gut über die in Frage kommenden Berufsfelder informieren. Wichtig ist, dass die Stelle zu den eigenen Zielen und Werten passt und einem idealerweise Spaß macht. Wenn einen das Feld, in dem man arbeitet, nicht interessiert, kann das zu Frust und Unzufriedenheit führen und langfristig unglücklich machen.
Neben der Fachrichtung zählen auch Arbeitsklima, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Work-Life-Balance. Viele Kanzleien geben auf ihren Websites oder in Vorstellungsgesprächen mit Bewerbern einen ersten Einblick, es lohnt sich also, dort genauer hinzuschauen.
Wer sich unsicher ist, kann das Gespräch mit Referendaren oder Berufseinsteigern suchen, die einem eine genauere Vorstellung von verschiedenen Bereichen vermitteln können. Der Schlüssel zum passenden Berufseinstieg liegt nicht allein beim Bewerben, sondern auch beim gezielten Recherchieren und Vergleichen.